Leon Schlüters Seminar »Autoritäre Dynamik und Ausschluss: Zur Philosophie der Grenzen« am Samstag, 8. November 2025, 10 Uhr bildet den Auftakt zum Themenschwerpunkt des Kölner Arbeitskreises für Philosophie und Analytische Psychologie im neuen Semester 2025/2026: Autoritarismus, Rechtsradikalismus und gesellschaftliche Krisen unter psychologischen und philosophischen Perspektiven.
Leon Schlüter vom Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin / Centre Marc Bloch schlägt in seinem Seminar einen Perspektivwechsel in der Sichtweise auf Migration und Grenzen vor. Anstatt Autoritarismus (und in dessen Folge eine verschärfte Grenzpolitik) als eine Reaktion auf Migrationsbewegungen zu verstehen, soll diskutiert werden, ob und wie Grenzen selbst autoritäre Dynamiken innerhalb von demokratischen Gesellschaften begünstigen.
Weltweit sind autoritäre Bewegungen, Parteien und Regime auf dem Vormarsch. Eine zentrale Bedeutung kommt dabei immer wieder dem Rufen nach schärferen Grenzkontrollen, dem Ausschluss und sogar der Deportation all jener zu, die als nicht zugehörig wahrgenommen werden. Eine restriktivere Grenz- und Migrationspolitik wird dabei vielfach als Schlüssel präsentiert, um dem politischen Zuwachs rechter und autoritärer Kräfte vorzubeugen. Migrationsbewegungen erscheinen hier als Ausdruck einer tiefgreifenden Krise, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden und Gegenmaßnahmen erfordern würde.
Was machen Grenzen mit Gesellschaften und den zu ihnen gehörenden Individuen? Und welche politischen Konsequenzen ergeben sich daraus angesichts der aktuellen autoritären Bedrohung? Diese und andere Fragen sollen im Seminar anhand ausgewählter philosophischer und polittheoretischer Texte diskutiert werden.
Alle Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung hier auf unserer Website. Eine Anmeldung ist auch formlos per E-Mail möglich.

