VERSCHOBEN Arbeit am Mythos
- Beginn:
- Sa., 12. Feb 2022, 10:00
- Ende:
- Sa., 12. Feb 2022, 17:30
- Kurs-Nr.:
- AP-4
- Preis für Nichtmitglied:
- 270,00 EUR pro Platz
- ReferentIn:
Datum | Beginn | Ende | Dauer | Raum |
12. Feb 2022 | 10:00 | 17:30 | ||
12. Mär 2022 | 10:00 | 17:30 |
Beschreibung
Mythen spielen in der Psychotherapie seit Entstehung der Psychoanalyse eine große Rolle. Die Geburt der Psychoanalyse gründet auf Freuds (unvollständigem) Verständnis des Ödipus-Mythos, und in der Analytischen Psychologie C. G. Jungs werden die Mythen als Erscheinungsformen archetypischer Wirkkräfte begriffen, die allgemeine kollektive, menschliche Strukturen deutlich werden lassen und in allen Lebensbereichen wirken. Sie motivieren die Fantasien und Handlungen des Einzelnen und der Gesellschaft.
Im Seminar werden philosophische (Assmann, Habermas, Blumenberg etc.), psychologische (Jung, Kerényi, Neumann etc.), historisch-mythologische (Ritter) und dichterische, künstlerische und filmische Arbeiten am Mythos (Sophokles, Shakespeare, Rainer Maria Rilke, Thomas Mann, Peter Stein, Pier Paolo Pasolini, Jean Cocteau etc.) behandelt. Da auch Selbsterfahrungselemente integriert sind, ist eine Teilnahme an allen drei Seminartagen sinnvoll.
In diesem Seminar und in weiteren Seminaren in den kommenden Jahren werden u.a. folgende mythologische Themenbereiche bearbeitet:
- Einführung in das analytisch-psychologische Verständnis von Mythen
- Mythologie und Narrativität: Über die Bedeutung des Erzählens für das Geschichts- und Selbstverständnis der Menschen
- Bedeutsame Mythen:
- Ursprünge 1: Adam und Eva – die Vertreibung aus dem Paradies als Entstehung des Bewusstseins
- Ursprünge 2: Prometheus als Selbstbehauptung des Menschen
- Ursprünge 3: Moses – Ursprung und Gesetz
- Kain und Abel – die Brudermord-Fantasie
- Ödipus, Laios, Jokaste – die Vatermord-Fantasie und der Inzest
- Elektra, Orest, Klytaimnestra – die Muttermord-Fantasie
- Medea – die Kindermord-Fantasie
- Antigone – Gewissen und Normativität
- Narziss und Echo – Bezogenheit und Responsivität
- Herakles, Achill, Hektor – Heldenfantasien, Krieg und Männlichkeit
- Odysseus vs. Orpheus – Selbst- und Ich-Werdung in der Auseinandersetzung mit archaischer Dynamik
- Mythobiografische Selbsterfahrung
Die drei Samstage - 22.1.2022, 12.2.2022 und 12.3.2022 - können nur zusammen gebucht werden!
Die Seminarreihe wird in den folgenden Jahren fortgesetzt.