Sie haben die Möglichkeit, über das jeweilige Formular zur Veranstaltung einen Seminarplatz zu reservieren, oder Sie buchen formlos über unsere Geschäftsstelle per Telefon (0221 3101438) oder E-Mail an .
Mit dem Klick auf den Button »Teilnehmen« reservieren Sie verbindlich einen Platz oder auch mehrere Plätze in der Veranstaltung. Wir übersenden Ihnen eine Buchungsbestätigung. Sie erhalten rechtzeitig vor der Veranstaltung eine Rechnung und ggf. weitere Informationen. Bitte überweisen Sie Ihre Teilnahmegebühr erst nach Erhalt der Rechnung.
Ermäßigte Veranstaltungsgebühren gewähren wir, sofern die Veranstaltung von der C. G. Jung-Gesellschaft Köln durchgeführt wird, Mitgliedern der C. G. Jung-Gesellschaft Köln sowie Mitgliedern anderer C. G. Jung-Gesellschaften (letztere bitte gegen Nachweis per E-Mail).
Dieses Seminar ist für Menschen, die als sog. „Ersatzkinder“ nach dem Verlust eines Geschwisters geboren sind.
Ein Ersatzkind wird in die Trauer hineingeboren. Es wird oft verglichen mit dem verlorenen Kind, fühlt sich selbst häufig nicht gesehen oder nicht geliebt. Ersatzkinder ringen um ihre eigene Identität und fragen sich oft lebenslang: „Wer bin ich?“ oder: „Was will ich eigentlich?“. Eine erste, unsichere, ambivalente, symbiotische oder abweisende Bindungserfahrung gestaltet die Beziehung zu sich selbst und anderen schwierig; Leere und Einsamkeit reflektieren die Abwesenheit des Anderen.
Ein Ersatzkind hat den impliziten Auftrag zu trösten, den Verlust ungeschehen zu machen, über die Trauer hinwegzuhelfen. Selbst ein Wunschkind kann an diesem Syndrom leiden: Es wird vielleicht überbeschützt, Ängste ranken sich um seine Existenz, es darf nicht krank werden, es soll idealen Erwartungen entsprechen. Ersatzkinder leiden auch an Schuldgefühlen. Der Tod eines Geschwisters ist ein existentielles Trauma, es hinterlässt tiefe Spuren in der Seele. In der therapeutischen Praxis bleibt dieses Trauma oft leider unerkannt. Aber wenn das Ersatzkind-Syndrom erkannt wird, kann ein Heilungsprozess beginnen: Wege zu Selbstfindung, Kreativität, spiritueller Vertiefung und Erkenntnis des ureigenen Lebens können sich eröffnen.
Im Seminar soll mit Hilfe von Forschungsergebnissen und klinischen Beispielen in die Thematik eingeführt werden, und wir diskutieren dann Fragen und Erfahrungen der Teilnehmer:innen.
Kristina Schellinski M.A., Genf, Schweiz, ist Psychoanalytikerin (C. G. Jung), Lehranalytikerin, Supervisorin und Dozentin am C. G. Jung-Institut Zürich.