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Frühjahrstagung 2026: Warum rechtsradikal? Ursachen, Motive und Prävention

Freitag, 13. März 2026, 17:00 bis Samstag, 14. März 2026, 17:00
Siehe oben

Eine Veranstaltung der C. G. Jung-Gesellschaft Köln in Kooperation mit der Melanchthon-Akademie

Frühjahrstagung 2026: Warum rechtsradikal? Ursachen, Motive und PräventionRechtsradikale Haltungen und Bewegungen sind längst kein Randphänomen mehr. Was treibt Menschen in diese Denk- und Gefühlswelten bis hin zu Gewalttaten? Welche psychologischen und theologischen Faktoren spielen dabei eine Rolle – und was können Gesellschaft, Kirche und Einzelne zur Prävention beitragen?

Rechtsradikalität ist kein unabwendbares Schicksal, sondern eine durch gesellschaftliche, psychologische und strukturelle Faktoren geprägte Entwicklung, auf die wir gemeinsam Einfluss nehmen können. Wer Ursachen versteht und frühzeitig handelt, kann dazu beitragen, dass das demokratische Miteinander wieder gestärkt wird.

Wir laden Sie herzlich zur gemeinsamen Frühjahrstagung der C. G. Jung-Gesellschaft Köln und der Melanchthon-Akademie ein.

Dr. Martin Bock, Lea Braun, Martina Heinzen, Dr. med. Matthias Gabriel, Dr. med. Susanne Gabriel

 

Hier steht Ihnen der Flyer der Tagung zum Download zur Verfügung.

Freitag, 13. März 2026
ODEON-Lichtspieltheater, Severinstraße 81, 50678 Köln

17.00 Uhr: Film »Mit der Faust in die Welt schlagen«

Constanze Klaues Spielfilm »Mit der Faust in die Welt schlagen« erzählt eindringlich und nüchtern die Geschichte der Brüder Philipp und Tobias, die in der ostdeutschen Provinz aufwachsen und mit dem Zerfall ihrer Familie sowie der Perspektivlosigkeit ihrer Region konfrontiert werden. Der Film zeigt, wie soziale und wirtschaftliche Unsicherheit, familiäre Entwurzelung und das Fehlen von Perspektiven die Jugendlichen anfällig machen für Radikalisierung und rechte Gewalt.

Anschließendes Filmgespräch mit einem Berater von NinA NRW

NinA NRW unterstützt seit 2009 aufsuchend in ganz NRW Jugendliche und Erwachsene beim Ausstiegsprozess aus extrem rechten Strukturen. Es handelt sich um ein sozialpädagogisches Beratungsangebot, bei dem die Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung und extrem rechten Einstellungen im Mittelpunkt steht. NinA NRW berät darüber hinaus das Umfeld der Zielgruppe, um gemeinsam Distanzierungsprozesse anzustoßen.

 

Samstag, 14. März 2026
Haus der Evangelischen Kirche Köln, Kartäusergasse 9–11, 50678 Köln

9.30 Uhr: Willkommen und Stehkaffee

9.45 Uhr: Vortrag I: Dr. Matthias Gabriel
Rechtsextreme Mythen im 21. Jahrhundert und ihr Radikalisierungspotential

Die Dynamik der Rechtsradikalisierung wird bestimmt von gesellschaftlichen, gruppenbezogenen und individuellen Faktoren. Eine durch Krisen ausgelöste Verbitterung in der Bevölkerung über prekäre Lebensumstände und Gefühle von Entfremdung und Kontrollverlust werden von rechten Gruppierungen und Netzwerken instrumentalisiert.

Dabei greift ihre Propaganda auf politische Mythen zurück, deren Wirkkraft schon im letzten Jahrhundert viele Menschen dazu verführt hat, sich für Faschismus und Krieg zu begeistern. Während sich ihr äußeres Erscheinungsbild in heutiger Zeit gewandelt hat, ist der narrative Kern dieser Mythen gleichgeblieben. Und damit auch ihr zerstörerisches Potential.

Mit 1 Fortbildungspunkt bei der Psychotherapeutenkammer NRW akkreditiert

11.15 Uhr: Vortrag II: Philine Lewek
Neurechtes Christentum – Politische Theologien in Deutungsmachtkonflikten

In neurechten Netzwerken in Deutschland und Österreich ist eine Trendwende zu beobachten. Während sich klassische extrem rechte Organisationen eher an einem germanischen Neuheidentum orientiert haben, positionieren sich zentrale Protagonist:innen der Neuen Rechten und der AfD mittlerweile als »christlich«.

Der Vortrag beleuchtet dieses neurechte Christentum, zeigt theologische Argumentationen und fragt nach den Konflikten, die durch die Präsenz von neurechten politischen Theologien entstehen.

12.30 Uhr: Gemeinsamer Mittagsimbiss

 

14.00 Uhr: Workshops

Workshop I: Rechtsradikalem Reden entgegentreten!
Dr. Susanne Gabriel

Die Rhetorik der politisch radikal Rechten verschlägt einem oft die Sprache, denn sie verschiebt und überschreitet oft die Grenze des Sagbaren. Sie widerspricht zudem dem allgemeinen Konsens unserer Gesellschaft, scheint ihn ganz bewusst zu missachten. Soll man hier überhaupt weiterdiskutieren? Und wenn ja: Wie und was entgegnet man demokratiefeindlichen und rassistischen Sprüchen?

Im Workshop versuchen wir sinnvolle Verhaltensweisen und rhetorische Gegenstrategien bzw. eine Form von Argumentationstraining zu entwickeln.

Mit 3 Fortbildungspunkten bei der Psychotherapeutenkammer NRW akkreditiert

 

Workshop II: Die Angst vor dem Fremden und die Sündenbockpsychologie: Wie Fremdheitsangst, Feindseligkeit, Identitätsverluste und Projektionen des eigenen Verdrängten zusammenwirken
Thomas Schwind

Im Workshop gehen wir der Frage nach, wie Fremdenangst und die Angst vor dem »unbekannten Flüchtling« aggressive und regressive Wünsche nach einer vermeintlich heilen Vergangenheit fördern. Konservative und reaktionäre Kräfte neigen dazu, eine Vergangenheit zu idealisieren, die bei genauerer geschichtlicher Betrachtung das Gegenteil von heiler Welt war.

In der Begegnung mit »dem Flüchtling« als Fremden geschieht Verunsicherung, Entfremdung und In-Frage-Stellung. Dabei entstehen Gefühle und Phantasien, die zwischen Feindschaft, Freundschaft und Assimilationswünschen, zwischen Nähe und Distanz, zwischen Akzeptanz, Resonanz und Ablehnung schwanken. Ein intersubjektives tiefenpsychologisches und geschichtlich aufgeklärtes Denken kann dabei tiefer liegende Strukturen von Fremdenangst kenntlich machen, die solche regressiven Vorgänge bei der Projektion auf Fremde und daraus entstehenden Spaltungen verstehbar machen können.

Mit 3 Fortbildungspunkten bei der Psychotherapeutenkammer NRW akkreditiert

 

Workshop III: Umgang mit rechten Angriffen – auf dem Weg zu einer resilienten Organisation
Angelika Wuttke, Leon Follert

Die Kampagne Ja zu Migration sammelt seit Sommer 2025 Stimmen, die sich klar für Vielfalt, Zusammenhalt und gegenseitigen Respekt aussprechen. Sie macht deutlich: Migration ist eine Bereicherung! Neben vielen positiven Begegnungen und faktenbasierter Berichterstattung über die Kampagne gibt es auch eine Reihe von Falschberichterstattungen, Diffamierungen und rassistischen Kommentaren, welche insbesondere Ende September nach einem Beitrag einer großen rechtspopulistischen Medienplattform vermehrt aufgekommen sind.

Die Initiator:innen der Kampagne berichten von ihren Erfahrungen und Reaktionen auf die Angriffe rechter Hetze, geben Einblicke in die Abläufe von Desinformationskampagnen und die Entwicklung von Schutzkonzepten und bieten einen Raum zum Austausch über die Strukturen und Arbeitsfelder der Teilnehmenden.

 

Workshop IV: Wie können wir Menschen in einer Bedrohungssituation bestärken?
Stella Shcherbatova

Wahlerfolge von Rechtsextremen, die Virulenz des Rassismus oder die Zustimmungswerte zu antisemitischen Äußerungen in Umfragen der Einstellungs- und Meinungsforschung – Demokratie ist in Gefahr. Jedoch können Menschen die aktuellen Entwicklungen – je nachdem, wie sie positioniert sind – sehr unterschiedlich empfinden. Wie erleben tatsächlich oder potentiell von Rassismus und Antisemitismus betroffene und von diesen Phänomenen bedrohte Menschen die aktuellen Gefährdungen? Wie können wir Menschen in einer Bedrohungssituation unterstützen und bestärken?

Stella Shcherbatova bietet bei der Fachstelle gegen Antisemitismus des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln Unterstützungs- und Beratungsmöglichkeiten für von Antisemitismus Bedrohte und Betroffene an und wird vor diesem Hintergrund auf das Thema der Session fokussieren.

 

15.45 Uhr: Gemeinsamer Abschluss

16.00 Uhr: Kaffee und Kuchen

16.30 Uhr: Ende der Frühjahrstagung

 

Referent:innen

  • Leon Follert, Köln, Praktischer Kulturwissenschaftler
  • Dr. med. Matthias Gabriel, Troisdorf, Arzt für Innere Medizin, Diplom-Psychologe, Psychotherapeut
  • Dr. med. Susanne Gabriel, Troisdorf, Ärztin für Innere Medizin, Psychoanalytikerin (C. G. Jung) und Psychotherapeutin
  • Philine Lewek, Rostock, Evangelische Theologin und Religionswissenschaftlerin
  • Thomas Schwind, Münster, Diplom-Psychologe, Master in Advanced Studies of Applied Ethics, Psychoanalytiker
  • Stella Shcherbatova, Köln, Psychologin
  • Angelika Wuttke, Düsseldorf, Diplom-Psychologin
  • Ein:e Berater:in von NinA NRW

Frühjahrstagung 2026, T-MA

Kostenbeitrag: 95,00 € inkl. Catering

Anmeldung erforderlich

Einzelne Vorträge und Workshops sind bei der Psychotherapeutenkammer NRW akkreditiert, sodass Psychotherapeut:innen dort Fortbildungspunkte erwerben können. Näheres dazu im Programm der Tagung.

Details

Veranstaltungsort

Veranstalter

  • C. G. Jung-Gesellschaft Köln in Kooperation mit der Melanchthon-Akademie Köln
  • Telefon 0221 3101438
  • E-Mail
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Anmeldung Frühjahrstagung 2026: Warum rechtsradikal? Ursachen, Motive und Prävention

Kostenbeitrag: 95,00 € ink. Catering

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Ermäßigte Veranstaltungsgebühren gewähren wir, sofern die Veranstaltung von der C. G. Jung-Gesellschaft Köln durchgeführt wird, Mitgliedern der C. G. Jung-Gesellschaft Köln sowie Mitgliedern anderer C. G. Jung-Gesellschaften (letztere bitte gegen Nachweis per E-Mail).