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Vortrag: Der Ochse und sein Hirte: Die Analytische Psychologie im Lichte des Zen-Buddhismus

Beginn:
Fr., 13. Okt 2023, 18:00
Ende:
Fr., 13. Okt 2023, 20:00
Kurs-Nr.:
V-2
Kostenbeitrag :
10,– €
Ort:
100
Referent_in:

Beschreibung

Nach dem Zweiten Weltkrieg intensivierte sich die Rezeption der Analytischen Psychologie in Japan, wobei auch der Zen-Buddhismus zunehmend Gegenstand tiefenpsychologischer Betrachtungen wurde. Nachdem bereits C. G. Jung selbst den Zen-Buddhismus in seinem Vorwort zu D. T. Suzukis Einführungswerk Die große Befreiung (1939) im Kontext des Individuationsprozesses diskutiert hatte, war es allen voran der japanische Jung’sche Analytiker Kawai Hayao (1928–2007), der sich des Themenkomplexes annahm.

In seinen Forschungen widmete er sich zum einen den buddhistischen Einflüssen in diversen japanischen Märchen und Mythen, zum anderen der auch schon von Jung thematisierten Erfahrung der Erleuchtung (japanisch Satori), die er aus einer tiefenpsychologischen Perspektive zu beleuchten suchte. Zur Veranschaulichung der Dynamik von Ich und Selbst griff er auf ein durch D. T. Suzuki im Westen bekannt gewordenes Motiv der chinesischen Zen-Tradition, die zehn Abbildungen umfassende Bilderserie „Der Ochse und sein Hirte“, zurück und verglich sie mit den Illustrationen der alchemistischen Schrift Rosarium Philosophorum, auf die Jung sich in Die Psychologie der Übertragung (1946) bezieht.

Ziel des Vortrags ist es, die Rolle des Buddhismus während der japanischen Rezeption der Analytischen Psychologie nachzuvollziehen und am Beispiel der Ausführungen Kawai Hayaos aufzuzeigen, wie buddhistische Perspektiven die westlichen ergänzen können.

Eine Vorab-Anmeldung zu diesem Vortrag ist nicht erforderlich, aber erbeten.